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Die arabische Schrift

Das arabische Alfabet

Das arabische Alphabet umfasst 28 Buchstaben. In den Tabellen finden Sie jedoch zwei Buchstaben mehr. Zwar sind diese beiden nicht (offizieller) Teil des Alphabets, gehören allerdings bei vielen arabischen Wörtern zum Schriftbild.

Die arabische Schrift ist eine der am weitesten verbreiteten Schriften der Welt. Sie wird nicht nur in den arabischen Ländern für das dort gesprochene Arabisch verwendet, mit ihr werden beispielsweise auch folgende Sprachen niedergeschrieben: Persisch, das in Indien und Pakistan verbreitete Urdu, das in Afghanistan gesprochene Paschtu, Kurdisch (jedoch nur in Syrien und im Irak) sowie verschiedene Berbersprachen.

Diese große Verbreitung der arabischen Schrift hängt hauptsächlich mit der Ausdehnung des Islam zusammen, da das arabische Alphabet häufig zuvor verwendete Schriften verdrängte. Im Jahre 711 setzte der militärische Führer Tarik (Gebel al Tarik = Gibraltar) von Nordafrika nach Südspanien seine islamische Truppen über – und konnte innerhalb kurzer Zeit fast die ganze Iberische Halbinsel erobern. So begann eine lange Epoche islamischer Herrschaft in den Gebieten des heutigen Spaniens und Portugals – bis 1492.

Vor allem aus religiösen Gründen ist die Schrift bedeutsam: Da nach dem muslimischen Glauben der Koran die wortwörtliche Offenbarung Gottes darstellt, kann der Koran auch nur im (arabischen) Original richtig gelesen werden. Wie Sie vielleicht wissen, wird im Arabischen von rechts nach links gelesen und geschrieben. Sie müssen also entgegengesetzt herum lesen – anders als Sie das aus dem Deutschen gewöhnt sind.

Eine weitere Besonderheit des Arabischen ist es, daß in dieser Sprache immer in „Schreibschrift“ geschrieben wird. Das heißt, dass es nur geringe Unterschiede zwischen handschriftlichen Aufzeichnungen und der Druckschrift (beispielsweise in Zeitungen) gibt. Deutliche Formunterschiede, wie Sie es aus dem Deutschen zwischen Druck- und Schreibschriftbuchstaben kennen, finden Sie im Arabischen nicht.

Das arabische Alphabet verwendet zudem für die kurzen Vokale keine eigenen Buchstaben. Lediglich die langen Vokale haben eigene Buchstaben. Um den genauen Lautwert eines Wortes (also mit dessen kurzen Vokalen) wiederzugeben, können Hilfszeichen verwendet werden. Diese werden entweder unter, oder über einem Konsonanten geschrieben. Meistens werden diese Zeichen in geschriebenen und gedruckten Texten aber einfach weggelassen, da für den geübten Leser auch ohne sie deutlich ist, welcher Vokal gesprochen wird. In diesem Fall nennt man einen Text unvokalisiert.

Die Zusatzzeichen zur Vokalisierung finden sich vor allem in Schulbüchern, poetischen Texten – und im Koran. Arabisch war ursprünglich eine Sprache, die gänzlich ohne diese orthographischen Hilfszeichen ausgekommen ist, für Muttersprachler war und ist sie schließlich auch ohne angezeigten Kurzvokalen problemlos lesbar. Vor allem wegen der Verbreitung des Islam über den ursprünglichen arabischen Sprachraum hinaus, wurde die Vokalisierung für den Koran eingeführt, um ein fehlerfreies Rezitieren zu gewährleisten.

Wenige Zeugnisse sind von der islamischen Zeit auf der Iberischen Halbinsel zurückgeblieben – dies vor allem, weil die Kämpfe mit den christlichen Reconquistadores dafür sorgten, daß sehr viel vernichtet wurde. Von den wertvollen schriftlich hergestellten Manuskripte sind die meisten heute in ausländischen Bibliotheken zu finden.


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