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Portugal in 100 Objekten
Forcao

Noch liegt der Forcão am Boden, vor dem Stier. Foto: Paulo Fernandes.

Die Capeia Arraiana

Als Capeia arraiana wird eine Art "Stierkampf" bezeichnet, welches ausschließlich in Portugal praktiziert wird. Es stammt aus der Region Ribacôa, welche verschiedene Dörfer der Raia (Grenze mit Spanien) umfasst.

Dieses barbarische Spektakel wird als "património etnográfico" umschrieben — in dem Sinne, daß es schützenswertes Brauchtum und Tradition darstellen sollte. Die Einwohner der Dörfer Forcalhos und Lageosa da Raia praktizieren diesen "Stierkampf" im Rahmen von Volksfeste, welche im Sommer stattfindent.

Heute werden diese Feste so angelegt, daß die Auswander, die den Sommerurlaub zu Hause verbringen, daran teilnehmen können. Früher setzte die Tradition fest, daß solche Feste während der Feier des Divino Espírito Santo (Pentecostes), stattfanden - nach den Ernten, eine Zeit der Freude und der Fülle.

Die Capeia Arraiana wird im wesentlichen durch mündlich überlieferte Berichte vermittelt. Die älteste schriftliche Erwähnung ist die Erzählung von 1886 "Uma Corrida de Toiros no Sabugal", vom Schriftsteller Abel Botelho. Um 1893 wird die Capeia mit Verwendung des Forcão erwähnt.

Der Ursprung der Capeia soll im "pagamento" (Bezahlung) die die Viehzüchter aus der spanischen Provinz Salamanca an die Dörfer der Ribacôa leisteten, um die Schäden zu kompensieren, die durch die Rinder verursacht wurde, die die Grenze überschritten, und Gärten und Anbauflächen zerstörten. Diese "Bezahlung" soll in Form der Leihgabe einiger Kühe erfolgt sein. Das Wort Capeia hätte seinen Ursprung im kastellanischen Wort capea, welches den Stierkampf mit einer capa bezeichnet.