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Felsenkunst im Parque Arqueológico do Vale do Côa

Kulturas Magazin

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An den Ufern des Flusses Côa wurden mehrere tausend Petroglyphen entdeckt, deren Alter bis auf über 25.000 Jahre geschätzt wird.

Die in den Schiefergestein geritzten grafischen Darstellungen zeigen Auerochsen, Pferde, Hirsche, Steinböcke, aber auch Ziegen und Fische, auf einer Länge von über 17 km.

Erstaunlich lebendige und detailreiche Darstellungen von Tieren in unterschiedlichen Schlag- und Gravurtechniken. Sind als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.

Foz Coa

Die eiszeitliche Kunst in Europa ist vor allem durch die Höhlenmalereien in Frankreich und Spanien berühmt geworden. Durch die Entdeckung des Felsbild-Ensembles von Foz Côa zu Beginn der 90er Jahre wurden erstmals eiszeitliche Darstellungen auf Felsflächen im Freien bekannt.

Die Felszeichnungen von Foz Côa sind während der letzten Kälteperiode der Eiszeit entstanden, sie sind im Mittel 17.000 Jahre alt.

Dargestellt sind Pferde, Rinder, Hirsche, aber auch Ziegen und Fische. Erst in letzter Sekunde konnten diese unersetzlichen Zeugnisse der Vergangenheit vor dem Versinken in einem Stausee gerettet werden.

Parque Arqueológico do Vale do Côa

Der Parque Arqueológico do Vale do Côa ist einer der wichtigsten archäologischen Parks Europas. Seine Einweihung fand 1996 statt, Gründungsdirektor war der international bekannte Paläoanthropologe João Zilhão.

Es ist eine "Galerie unter freiem Himmel" mit Darstellungen aus dem Paläolithikum, wie man sie bislang nur in geschützten Grotten und Höhlen vorgefunden hatte. Der Schwerpunkt der Darstellungen stammt aus der Zeit des Solutréen, wofür in erster Linie stilistische Vergleiche mit Felsbildern aus Südwestfrankreich und Kantabrien sprechen.

Anfang der 1990er Jahre war das Vale do Côa von einer Überflutung durch ein Staudammprojekt gefährdet, massive Proteste von Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit konnten das verhindern. Seit 1998 ist das Tal als Weltkulturerbe durch die UNESCO anerkannt.

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Durch die Jahrtausende nutzten Menschen die Felswände als Zeichenfläche und so entstand eine ausgedehnte Kunstgalerie, in der auch Werke aus der Jungsteinzeit, der Eisenzeit sowie einige neuzeitliche Darstellungen zu finden sind.

Daß sich die Kunstwerke an der Oberfläche so gut erhalten haben, hängt mit dem ausgesprochen mediterranen Klima des Tals zusammen, welches eine konservierende Wirkung gehabt hat.

Bei einigen Darstellungen kann man die verschiedenen Techniken der einzelnen Zeitalter gut erkennen: Einige Darstellungen von Tieren sind in gepunkteten Linien gezeichnet, die anfangs direkt, später indirekt mit einem anderen Stein als „Malstein“ in den Schiefer gehauen wurden.

Dieser „Zeichen-Technik“ folgten die Ritzzeichnungen, die "echte" Linien ergeben. Sogar Bewegungen haben die Steinzeitmenschen durch mehrfaches Zeichnen der betreffenden Körperteile darzustellen versucht: einige Pferde haben mehrere Köpfe und Schweife, die einen bestimmten Bewegungsablauf nachahmen.

Museum aus Beton

In dem Städtchen Vila Nova de Foz Coa hat das portugiesische Architektenduo Camilo Rebelo und Tiago Pimentel ein Museum aus Beton realisiert. Das Museu de Arte e Arqueologia do Vale do Côa wurde auf einem Hochplateau errichtet, mit Blick auf dem Fluß Coa.

Die Architekten begreifen den monolithischen Neubau als eine Installation in der Landschaft. Mit diesem Konzept haben sie 2004 den international ausgelobten Wettbewerb gewonnen. Das dreieckige 6.200 Quadratmeter große Gebäude wurde auf der Mittellinie zweier Täler – Vale de José Esteves und Vale do Forno – errichtet, zu denen sich jeweils die beiden Längsseiten des Neubaus wenden.

Die dritte kürzere Seite blickt auf die Flußmündung des Côa in den Douro. Um das Gebäude in seiner Umgebung zu inszenieren, wurde der Museumseingang konträr zum Gebäudeinneren entwickelt. Dieser befindet sich auf dem Museumsdach und dient als Bühne für das Berg- und Talpanorama – eine Plattform mit Parkmöglichkeiten, eine Terrasse und ein Aussichtspunkt öffnen das Gebäude zur Umgebung.

Die darunter liegenden Ausstellungsflächen hingegen sind abgeschlossen und introvertiert; nur wenige Fenster öffnen das Gebäude nach außen. Die schmalen Fenster wirken, als wurden sie nachträglich in den Gebäudekubus gehauen. Durch die Faserbeton-Schiefer-Platten wird die raue Struktur der Fassade zusätzlich hervorgehoben.

Literatur

Günter Grünig. Foz-Côa. Eiszeitliche Felsbild-Kunst in Portugal (= Höhlen – Felsen – Kunstwerke. Bd. 1). Greiner, Remshalden 2007.

Besuchen

Der Park befindet sich im Distrikt Guarda im Nordosten Portugals.

Eine Empfehlung: bevor Sie das Museum besuchen, sollten Sie die Felszeichnung selbst anschauen. (Nach dem Motto: erst das Echte, dann die Multimedia). Auf diese Art reservieren Sie sich ein einmaliges Erlebnis.

Weitere Infos auf: http://www.arte-coa.pt/.

Sie sollten, auf jeden Fall, telefonisch reservieren.


 
 
 
 
 

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