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Portugal in 100 Objekten

Früchte. Ein Stilleben von Josefa em Óbidos, 1670.

Süßes von Josefa de Óbidos

Sie wurde in Sevilla geboren, als Tochter eines Portugiesen aus Óbidos, der nach Spanien auszog, um dort sein Leben als Maler zu bestreiten. Josefa Ayala (nach seiner Mutter benannt) kam nach Portugal, wo sie sich früh der Malerei widmete. Heute gilt sie als die größte portugiesische Malerin des 17. Jahrhunderts.

Ihre Stillleben, in der Art spanischer „Bodegones” gemalt, zeigen viele Süßspeisen... Und die Süßspeisen sind nicht, wie die meisten naschfreudigen Portugiesen vermuten, Abbilder konventualer Süßigkeiten, sondern himmlisches Konfekt. Die spanischen Bodegoneros haben, ähnlich wie ihre flämischen Kollegen, oft in ihren Stilleben Symbole gemalt, devote Ikonen der christlichen Glaubenslehre. Und so hat es die fromme Josefa gemacht. Die Malereien von Josefa de Óbidos, obwohl diese nicht den kräftigen Genius vieler männlicher Kollegen vermitteln, sind von einer zarten femininen Süße durchdrungen – eine naive Intimität, voll einer geheimen Süßigkeit, die es nicht wagt, sich ganz zu erkennen geben.

Josefa de Óbidos (eigentlich Josefa de Ayala) wurde 1630 in Sevilla geboren; dort war ihr Vater, der portugiesische Maler Baltasar Gomes Figueira, tätig. Sie war die bedeutende portugiesische Malerin des Barock und gilt als eine der bedeutendsten portugiesischen Malerinnen aller Zeiten. Im Jahre 1634, da war sie gerade vier Jahre alt geworden, kamen die Eltern zurück nach Portugal, und entscheiden sich für die Quinta da Capeleira, in Óbidos.

Hier wuchs Josefa auf, hier zeigte sich schon früh ihre Neigung nicht für die Malerei, sondern auch für die Gravur, und andere sogenannte weibliche Handwerke. Vor allem Stillleben gehören zum OEuvre dieser ungewöhnlichen Frau.

Sie malte aber auch süßliche Porträts, Heiligenbilder und viele Miniaturen; so kann man z.B. in der Kirche Igreja Matriz de Santa Maria in Óbidos Gemälde von ihr sehen. Ihr Werk liegt zerstreut über andere Museen und Kirchen. Sie starb 1684 in Óbidos und ist in der dortigen Igreja São Pedro beigesetzt. Im Jahre 2015 kam es zu einer (reichlich späten) Wiederentdeckung der Malerin, das Museu de Arte Antiga in Lissabon widmete ihr eine bedeutende Werksausstellung und zeigte etliche Malereien, die kaum bekannt waren. *

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